Zu Beginn des
Lockdowns nahm ich mir endlich wieder die Zeit für den Weiterbau der
Natursteinmauern im Garten. Nach knapp einer Stunde baten mich Jolea und Lovisa
ihnen beim Roden von Dornen im anderen Ecken des Gartens zu helfen. Unter den
Dornen war eine Ebene mit Gartenplatten, welche ich vor Jahren für die Lagerung
von verschiedenen Steinplatten erstellt hatte. Genau hier wollten sie ein
Spielhaus bauen. Meine Begeisterung war geweckt.
Weil sie explizit nicht von einer Hütte mit Ästen oder Tüchern sprachen, sondern von einem massiven Spielhaus, hatte ich ein paar Fragen und es gab spannende Gespräche. Wir suchten im Keller nicht mehr gebrauchte Vorfenster und Jolea zeichnete Seitenansichten und den Grundriss.
Dann holten wir aus
dem Keller all die Holzresten vom Hausumbau. Wir hatten noch für zwei Seiten
Lärchenholz-Schalung, für eine Seite eine alte, vollständige Bretterwand, blau
gemaltes Täfer für das Unterdach und verschiedenste dünnere und dickere Balken
für die Konstruktion. Auch die dicke Tannenholz-Schalung reichte genau für die
Boden-Fläche. Es war faszinierend, wie wir für alles eine einfache Lösung
fanden, sodass wir nichts einkaufen mussten.
Ausser die Dachziegel, diese hatte ich damals entsorgt. Ich schrieb unserem Dachdecker Thomas Koch am Sonntagabend eine eMail und er antwortete am Montagmorgen kurz nach sechs Uhr: er decke nach den Ostern ein Haus um und wir könnten die alten Ziegel gerne haben. Sogar einen Vermassungsplan der Ziegel legte er bei, damit wir die Dachgrösse bestimmen konnten, ohne Ziegel schneiden zu müssen. Als ich beim Dachdecken auf der zweiten Seite unten anfing, passte einfach die zweite Reihe nicht. Ich vermutete einen Rechnungs- oder Messfehler, aber es stimmte alles. Jolea meinte: vielleicht sind das andere Ziegel für die letzte Reihe unter dem Giebel und tatsächlich, der Unterschied ist relativ klein aber doch relevant.
In der Zeit vom Bauen entdeckte Lovisa die Sprachnachrichten, eine davon möchte ich gerne mit euch teilen:
Mich faszinierte die Begeisterung der Kinder, das aktive Mitdenken und ihr Vorstellungsvermögen. In dieser Zeit war keine Schule, aber ich bin überzeugt, dass sie nur schon mit diesem Projekt mehr lernten und vor allem begriffen über Physik, Statik, Geometrie, Mass-Einheiten, Verhältnisse usw. , als in zwei Monaten Frontalunterricht.